Kapselendoskopie:
Die Kapselendoskopie stellt einen entscheidenden Fortschritt in der Diagnostik von Speiseröhren- und Darmerkrankungen dar. Durch eine bildliche Darstellung des gesamten Magen-Darm-Traktes verfügt der Gastroenterologe über ein wichtiges Werkzeug zur Diagnostik von Krankheiten bei Patienten/-innen, bei denen die Diagnosestellung durch eine Endoskopie sehr aufwändig, nicht möglich oder nicht erwünscht ist. Hierzu zählen insbesondere die unklare Darmblutung, unklare Bauchbeschwerden und die Darmkrebs-Vorsorge.
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Am 11.11.2010 wurde die Dünndarm-Kapselendoskopie erfreulicherweise durch den gemeinsamen Bundesausschuss für Ärzte und Krankenkassen (G-BA) für bestimmte Erkrankungen in den GKV Leistungskatalog aufgenommen.
Durchführung:
Bei der Kapselendoskopie schluckt der/die Patient/-in eine ca. tablettengroße Videokapsel, die über 8-10 Stunden Bilder an einen Empfängerrekorder überträgt. Die Dünn- und Dickdarmkapsel werden durch die Eigenbewegung des Darmes (Peristaltik) fortbewegt und auf normalem Wege ausgeschieden. Die Kapsel ist ein Einmalartikel, der nicht geborgen werden muss.
Zur Datenübertragung werden am Bauch und Oberkörper des/der Patienten/-in Empfängerelektroden aufgeklebt (vergleichbar mit einem Langzeit-EKG), die über Kabel mit dem Recorder verbunden sind. Der Recorder hat die Größe eines Taschenbuches und kann unauffällig unter der Kleidung an einem Gürtel oder in der Handtasche getragen werden. Je nach Untersuchungsart werden ca. 60000-300000 Bilder aufgezeichnet. Die auf dem Datenrekorder gespeicherten Bilder werden nach Untersuchungsende auf eine Workstation aufgespielt und durch den behandelnden Arzt ausgewertet.
Die Kapseluntersuchung ist absolut schmerzfrei. Die Intimsphäre wird gewahrt.
Die Untersuchungen bedürfen einer speziellen Darmvorbereitung.
Weitere Details hierzu entnehmen Sie bitte den genauen Untersuchungsbeschreibungen
BRAVO-Kapsel-pH-Metrie:
Bei der BRAVO-Kapsel handelt es sich um eine kleine Kapsel, die im Rahmen einer Magenspiegelung in der unteren Speiseröhre an der Schleimhaut verankert wird. Dieser Vorgang ist in der Regel völlig schmerzlos. Nach dem Platzieren der Kapsel werden über mindestens 48 Stunden sämtliche pH-Änderungen (d.h. Änderungen des Säuregehaltes in der Speiseröhre) gemessen und an ein ca. Portemonnaie-großes Empfangsgerät gesendet. So kann eine Refluxerkrankung (Sodbrennen) ausgeschlossen oder bewiesen werden. Zudem können Therapie-Erfolgskontrollen unter laufender säurehemmender Therapie durchgeführt werden. Das ist beispielsweise notwendig, wenn trotz adäquater Behandlung keine Beschwerdefreiheit zu erzielen ist. Der/die Patient/-in kann und soll während dieser 48 Stunden normal essen und trinken.
Die in der Schleimhaut verankerte BRAVO-Kapsel fällt nach einigen Tagen ab und wird über den Darm ausgeschieden.
Weitere Details entnehmen Sie auch hierzu bitte den Untersuchungsbeschreibungen der BRAVO-Kapsel